Mit Hunden aufgewachsen war es mein Traum, das Leben auch als Erwachsene mit einem eigenen Hund zu teilen. Meine junge Familie wollte davon allerdings nichts wissen. Später, als die Kinder zunehmend selbständiger wurden und ich wieder einen Job ausser Haus angenommen hatte, war das sowieso kein Thema mehr. Und doch: Tief in mir war der Herzenswunsch immer noch vorhanden.
Im Jahr 1992 verlangten meine Tochter und mein damaliger Lebenspartner ziemlich euphorisiert nach einem Hund. Meine Einwände betreffend Zuständigkeit und Betreuung wurden in den Wind geschlagen. Und so holten die beiden von einem Bauernhof in Schwendibach den Mischlingshund Leo zu uns. Bereits am ersten Abend eroberte der neue, vierbeinige Wohnpartner mein Herz. Leo hat mein Leben unheimlich bereichert, er war mir ein wunderbarer Freund.
So also trat der Welpe Leo in meine Leben: unverhofft, unerwartet. Ich sagte mir danach: Wenn schon, dann schon und besuchte beim Hundesport Kiesen einen Erziehungskurs. In diesem Club blieb ich bis zu Leos Tod, überzeugt, dass BH und Agility «sinnvolle Beschäftigungen» seien. Nachdem mich das Hundefieber richtig gepackt hatte, wurde ich nach etlichen Weiterbildungen Famillienhunde-, BH- und Erziehungskursleiterin und engagierte mich während Jahren im Vorstand wie auch im OK des Agility-Meetings.
Nach Leo’s Ableben stellte sich die Frage nach dem «wie weiter?». Einen Hund wollte ich unbedingt wieder haben. Bei einer früheren Agility-Schweizer-Meisterschaft war mir ein Kurzhaar-Border Collie besonders aufgefallen. Er hatte alle gewünschten Eigenschaften. Für mich war seither klar; mein zweiter Hund wird ein Border sein. So kam Eiri Greme Djune zu mir.
Mit Djune wollte ich die kleinen Fehler, die ich mit Leo gemacht hatte, nicht wiederholen. Darum fing ich ganz unten an: Welpenspielgruppe, Erziehungskurs, BH, Agility. Damals dachte ich noch, dass Djune Agility ebenso toll findet wie ich. Dem war überhaupt nicht so – und am Anfang habe ich ihre Korrekturen (kaputte Hosen) auch nicht richtig interpretieren können. Das Begleithunde-Training erlebte sie überdies als zu langweilig. Da mir eingetrichtert worden war, dass ein Border Collie sehr viel Beschäftigung brauche, suchte ich nach zusätzlichen Aufgaben. Per Zufall stiess ich auf Treibball.
Ich konnte mir nicht viel unter diesem Begriff vorstellen und beschloss deshalb, ein Schnuppertraining zu besuchen. Mein Sensibelchen Djune nahm die grossen Bälle am Anfang als etwas Gefährliches wahr. Ich blieb aber zuversichtlich, dass die anfängliche Skepsis weichen würde. Und da Treibball vor allem Spiel und Spass sein soll, wollte ich nicht so schnell aufgeben. Was sich als richtig herausstellte. Djune fand Gefallen an den Bällen und begann das Spiel abgöttisch zu lieben.
2016 trat dann per Zufall Chenay in mein Leben. Hatte ich doch mit Djune nun eine ältere, verständige Lady an meiner Seite, brachte die kleine Dame einige Stürme in die Familienstruktur und unser Leben dadurch etwas durcheinander. Leider konnte ich die zwei nicht mehr lange zusammen geniessen und musste Djune gehen lassen. Nach anfänglichen Verständigungsproblemen mit Chenay geniessen wir nun die Zeit zusammen bei jagdlichen Ausflügen und spannenden Aktivitäten wie Treibball und Fährten.
Eines Tages wollte ich mehr wissen über Treibball und fand dadurch den Weg zu Natural Dogmanship und dessen Begründer Jan Nijboer. Je mehr ich las, umso klarer wurde mir, dass ich trotz meiner jahrelangen Hundeerfahrung in vielen Belangen das Wesentliche nicht erkannt hatte. Nach den Kursen bei Jan wusste ich: Wir müssen dem Hund artgerechte Arbeit geben, damit er seine Urtriebe ausleben kann. Seit diesem Zeitpunkt gehen wir «jagen» statt spazieren.
Um Treibball auch im Berner Oberland bekannter zu machen, liess ich mich im Juni 2007 zur Treibball-Trainerin I und im November 2009 zur Treibball-Trainerin II ausbilden. Seither können wir vielen Menschen/Hunden eine sinnvolle und artgerechte Beschäftigung anbieten.
Immer mehr interessierte mich die Philosophie von Natural Dogmanship, deshalb entschloss ich mich 2009 zur zweijährige Ausbildung als Hundeerziehungsberaterin. Der Virus hatte mich danach definitiv gepackt und so machte ich anschliessend auch noch den Natural Dogmanship-Instruktor. Durch dieses Wissen konnte ich mich mit der traditionellen Hundeerziehung nicht mehr identifizieren. Deshalb gründete ich meine eigene Hundeschule Via Victoria Dogs. Getreu dem Motto: Dem Hund zuliebe.
Ruth Spielmann
Hundeerziehungsberaterin
NHB-Fachperson
Treibball-Trainerin
Mobile: +41 79 745 13 49
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